Häufige Besuche von Schnellrestaurants oder ein regelmäßiger Verzehr von Tiefkühlpizza und Fertiggerichten tun der Gesundheit bekanntlich nicht gut. Eine entsprechend ungesunde, fett- und zuckerreiche sowie ballaststoffarme Fast-Food-Ernährung bringt nicht nur unnötige Pfunde auf die Waage, sondern schädigt das Herz-Kreislauf-System und lässt die Arterien zunehmend verkalken. Warum das so ist, versuchten Wissenschaftler der Universität Bonn herauszufinden.
In einem Tierversuch erhielten Mäuse über einen längeren Zeitraum entsprechend ungesundes Futter. Nach einem Monat konnten die Wissenschaftler bereits ein erhöhtes Aufkommen von Entzündungsreaktionen messen. Diese fördern unter anderem Erkrankungen wie eine Arteriosklerose. Sie stellten fest, dass infolge der ungesunden Kost solche Gene, die für das Wachstum von Immunzellen mitverantwortlich sind, aktiver waren als vorher. Das bedeutet, dass das Immunsystem in Alarmbereitschaft gesetzt wird, obwohl es eigentlich keinen Anlass dazu gibt.
Diese unnötigerweise inszenierte Alarmbereitschaft des Immunsystems führt dazu, dass schon bei kleinsten unerwünschten Reizen Entzündungsreaktionen ausgelöst werden, um eine drohende Infektion abzuwehren. Doch bleiben diese eigentlichen Eindringlinge trotz erhöhter Bereitschaft des Immunsystems aus, kommt es scheinbar zu unnötigen Ablagerungen der unzähligen Immunzellen in den Gefäßen.
Zusammen mit den Fetten, die sich ebenfalls ablagern, kann auf diese Weise der Blutstrom in den Gefäßen behindert werden. Arteriosklerose, Herzschwäche, Schlaganfall oder Herzinfarkt könnten schlimme gesundheitliche Folgen sein.
Diese unerwünschten Reaktionen auf Fast-Food lässt sich vermutlich in ähnlicher Weise auch auf den menschlichen Organismus übertragen, weil die Wissenschaftler vergleichbare Sensoren, sogenannte „Inflammasome“, wie die der Maus auch im menschlichen Blutkreislauf beobachteten.
Christ A. et al.
Western diet triggers NLRP3-dependent innate immune reporgramming.
Cell
1/2018; 172: 162-75.